
Impressionen aus einem unbekannten Land
Von Wilfried Nelles
Nach vier Corona-Jahren bin ich wieder in China, genauer: in Peking. 2008 war ich zum ersten Mal in „Mainland China“, wie man in Taiwan sagt, im Mutterland. Dort, in Taiwan, hatte ich meine erste Begegnung mit der chinesischen Kultur, das war 2004. Seitdem war ich jedes Jahr dort, zumeist zweimal für mehrere Wochen, sowohl in Taiwan als auch im Mutterland, der angeblich kommunistischen Volksrepublik. Von Kommunismus habe ich dort allerdings nichts wahrgenommen, im Alltag ist der einzige Unterschied zwischen Taiwan und der VR China, dass in Taiwan der amerikanische (und japanische) Einfluss spürbarer ist und dass es ansonsten wie der kleine Bruder des großen Nachbarn erscheint. In der Volksrepublik ist alles größer und mächtiger und ich spüre eine Kraft, die dem kleinen Taiwan (es hat weniger Einwohner als Peking, das nur die drittgrößte Stadt in China ist) abgeht.