Von Wilfried Nelles
„Ich bin dann mal weg“, meinte einst Hape Kerkeling und machte aus seiner „Pilgerreise“ auf dem Jakobsweg einen vergnüglich zu lesenden Bestseller – wie Jahre zuvor schon die Schauspielerin Shirley MacLaine. Damit will ich keineswegs sagen, dass es den beiden nicht ernst war mit ihrem zeitweiligen Ausstieg aus dem Showbusiness und der Begegnung mit sich selbst, sie haben den mittelalterlichen Pilgerweg halt nochmal richtig prominent gemacht. Seitdem pilgern jedes Jahr Zigtausende aus aller Welt diesen durchaus beschwerlichen Weg nach Santiago de Compostela am ehemaligen „Ende der Welt“, der einem wohlstandsverwöhnten Zeitgenossen – und das sind wir alle – einige Härten abverlangt. Aus allen Ecken Deutschlands und unseren Nachbarländern führen kleine Jakobswege wie Nebenflüsse zum großen Strom jenseits der Pyrenäen, von wo aus sich die Pilgerkarawane wie ein steter Fluss nach Westen wälzt.